Wir wollen nach Escalante oder Boulder, und zwar möglichst über die Cottonwood Canyon Road. Diese biegt ein Stück hinter Big Water von der 89 ab. Ist gut beschildert. Leider hat auch heute die Rangerstation an der Paria geschlossen. Von der Visitorstation in Big Water lese ich erst später. Da es vorgestern geregnet hat, und ich nicht weiß wie es in den Tagen davor war, verwerfe ich diesen Plan schweren Herzens da ich das hier gelesen habe.

Wir fahren also den langen Weg über Kanab durch eine weitgehend langweilige Land-

schaft.  Ab Mt.Carmel führt die Straße am Virgin River vorbei und ist dann ansprechender. Der Fluß führt viel Wasser, ist aber nicht überschwemmt wie z.B. 1993, als wir zum ersten mal hier waren. Beim Red Canyon biegen wir auf die 12 ab.

Jetzt sind wir auch wieder deutlich im Rote Steine Gebiet. Nach ca. 14 ml kommt dann mit der Abbiegung zur 63 die Zufahrt zum Bryce Canyon. Da wir hier bereits einmal waren, und hier eine Unmenge an Autos stehen fahren wir aber weiter. Wir wollen eigentlich auch was Neues sehen. Die Straße führt bis Tropic etwa 12 ml durch einen kleinen Teil des Bryce. Bis Henrieville ist es jetzt nicht mehr weit. Das dort befindliche Visitorcenter ist geöffnet, und der Ranger sagt uns, dass alle Dirt Roads gut zu befahren seien, auch die CCR. Klasse - dafür sind wir dem Umweg gefahren. Aber umfahren ist jetzt natürlich nicht mehr. Wir fahren weiter bis Escalante. Hier habe ich u.a. die Hole in the Rock Road und die Lower Calf Creek Falls auf dem Zettel. Leider finden wir in dem Kaff keine halbwegs vernünftige Bleibe. Na ja, das geht ja auch von Boulder aus.

Die 12 durch Utah ist eine der schönsten Strecken der USA. Dies gilt im Besonderen für das Stück zwischen Escalante und Boulder. Man fährt durch wunderschöne Täler und Höhen. An manchen Stellen geht es sowohl links als auch rechts ziemlich abwärts. Obwohl dieser Teilabschnitt nur 24 ml lang ist brauchen wir dank Ah- und Oh- Pausen ca. 2 Stunden. Und das, obwohl wir die Strecke bereits kennen.

In Boulder angekommen bietet sich annähernd das gleiche Bild wie in Escalante.Wir finden kein vernünftiges Quartier. Auch ein halbwegs ordentliches Restaurant können wir nicht ausmachen. Nachdem ich mir Worte wie "Abstieg" und "wie tief geht es denn noch" in Verbindung mit unserer Erfahrung in Page angehört habe, fahre ich weiter.  

Hwy 12 - von Escalante bis zum Capitol Reef NP from Sepp Esser on Vimeo.

Von hier aus geht es in die Höhe und durch einen nicht enden wollenden Birkenwald. Noch kein einziges Grün ist an den Birken zu erkennen, und ich rätsele lange ob die alle abgestorben sind. Wenn man dann aussteigt hat man des Rätsels Lösung. Es ist bitterkalt und überall liegt noch Schnee.

Wir fahren in Torrey direkt auf die 24 Richtung Capitol Reef. Auf halber Strecke zum Park von hier aus liegt auf der rechten Seite das Rim Rock Restaurant mit angeschlossenem Motel und auf der linken Seite das Best Western in dem wir vor 8 Jahren schon mal waren. Wir haben Glück und bekommen ein Zimmer downstairs mit kleiner Terasse und Blick auf die roten Felsen mit garantiertem Sonnenuntergang. Für den schönen Pool ist es allerdings viel zu kühl.

Da wir heute fast nur unterwegs waren machen wir nur noch einen klitzekleinen Abstecher in den Park und gehen dann im besagten Rim Rock essen. Die Steaks sind sehr lecker, die baked Potatos ebenfalls. Der Preis scheint allerdings etwas hoch.
Plötzlich geht die Tür auf und eine ganze Kolonie von Bikern bevölkert das Lokal. Franco-Canadier wie sich herausstellt.

Bewertung  ****